KinFlex® – Kinesiologische Reflextherapie

KinFlex – Kinesiologische Reflextherapie

Die frühkindlichen Reflexe sind unsere ersten Bewegungen, sie werden durch äußere Reize ausgelöst und laufen unwillkürlich und automatisch immer gleich ab. Sie entstehen bereits im Mutterleib, unterstützen den Geburtsvorgang, und sind für den Aufbau, die Verknüpfung und Isolierung der Nervenbahnen zuständig. Dadurch wird die Muskulatur aufgebaut und der Aufrichtungsprozess unterstützt. Im Zuge dessen werden ebenfalls das Sehen, Hören, Fühlen, Denken, Handeln, Gleichgewicht, die Kooperation und Wahrnehmung geschult. Die Reflexe sollten spätestens nach dreieinhalb Jahren integriert sein.

Es gibt zahlreiche Ursachen dafür, dass ein Reflex nicht integriert wird: vorgeburtliche Stress-Situationen wie z.B. Unfälle, Infektionen oder Alkohol-/ Drogenkonsum… und Gründe während der Geburt wie z.B. ein Kaiserschnitt, eine Frühgeburt oder Saugglocken-/ Zangengeburt. Auch danach können Traumata jeglicher Art dafür verantwortlich sein, dass ein Reflex, der schon integriert war, wie eine Sicherung wieder „rausfliegt”. Das passiert nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen.

Die Reflexe müssen irgendwann integriert sein, um willkürliche bewusste Bewegungen möglich zu machen. Nur so werden die Nervenbahnen, die zwischen Gehirn und Körper verlaufen, optimal gefestigt, die einzelnen Gehirnanteile ausgereift und die Muskelspannung im Körper entwickelt.
Dies geschieht im Rahmen der Reflexintegration in 3 neuronalen Reifungsstufen:

  1. Die ersten Reflexbewegungen sind einseitig, d.h. Beine und Arme einer Körperseite bewegen sich zur selben Zeit.
  2. In der zweiten Reifungsstufe beginnt das Kind zu kriechen und später auch zu krabbeln, wenn es Überkreuzbewegungen ausführen kann.
  3. Mit dem Stehen entwickelt sich das Gehen und Sprechen. Es entsteht Wissen und Gedächtnisleistung, und es können Zusammenhänge erkannt werden.

Für die Entwicklung ist es also notwendig, dass sich zum einen die Nervenfasern vermehren, und sie zum anderen dicker und besser isoliert werden, um eine schnelle und komplette Informationsverarbeitung zu gewährleisten.

Mit dem 6. Lebensjahr sollte ihr Kind die „neuromotorische Schulreife” erreicht haben. Diese wird in 3 Ebenen beschrieben:

  1. Körperliche Entwicklung:
    Einbeiniges Stehen und Hüpfen, Balancieren, einen Ball werfen und fangen, sich selbstständig anziehen, mit der Schere Formen ausschneiden und Ausmalen, ohne über die Linie zu kommen.
  2. Geistige Entwicklung:
    Flüssiges Sprechen, Geschichten wiedergeben, bis 10 zählen, Gegenstände nach Größe und Gestalt ordnen, sich konzentrieren und selbstständiges Beenden einer Aufgabe.
  3. Soziale und emotionale Entwicklung:
    Sich in Gruppen einfügen, Regeln akzeptieren und Kontakte knüpfen können, und die Ablösung von den Eltern im vertrauten Umfeld.

Findet dieser Integrationsprozess nicht statt, dann kann ihr Kind nicht zeigen, was in ihm steckt, es wird an sich zweifeln und sie an ihm. Sein Potential kann sich nicht entwickeln, es fühlt sich an wie bei einer angezogenen Handbremse.

Mögliche Anzeichen, die Sie bei Ihrem Kind feststellen können, wenn Reflexe nicht integriert sind:

  • Ihr Kind ist leicht ablenkbar, hat Schwierigkeiten ruhig sitzen zu bleiben.
  • Es hat eine verkrampfte Stifthaltung und ist im Umgang mit Messer und Gabel ungeschickt.
  • Es hat Konzentrations-/ Koordinationsprobleme, ist unordentlich, schusselig und unpünktlich.
  • Ihr Kind tut sich schwer beim Lesen, Schreiben und mit der Rechtschreibung.
  • Ihr Kind hat vielleicht auch Probleme in der Kontaktaufnahme mit anderen und ist ängstlich oder bekommt manchmal Wutanfälle.
  • Es hat Löcher im Socken am großen Zeh, tut sich mit dem Schwimmen schwer, überstreckt seine Knie oder Ellenbogen.

Erfolgt die Reflexintegration, dann geschieht das wie bei einem Theaterstück mit verschiedenen Akten. Jeder hat seinen großen Auftritt auf der Bühne, macht seinen Job und geht nach dem Applaus wieder ab, um für den nächsten Reflex die Bühne freizumachen. Ist die Bühne nicht frei, funkt der noch aktive Reflex dazwischen, was zu Übersprungshandlungen und den oben beschriebenen Symptomen führt.

Zum Beispiel der ATNR (Asymmetrischer Tonischer Nackenstellreflex) oder auch „Fechterstellung”. Er wird durch die Kopfdrehung zur Seite ausgelöst und das Bein und der Arm in Blickrichtung strecken sich, während sich die Gliedmaßen der Hinterhauptseite beugen. Durch die Verbindung von Kopf-, Augen- und Armbewegungen bildet der ATNR die Grundlage für die Zusammenarbeit von Auge und Hand und schafft damit die Voraussetzung für alles weitere Lernen in der Schule.

Stellen Sie sich vor, Ihr Kind sitzt in der Schule quer zur Tafel an seinem Tisch und schaut zur Seite, um von der Tafel abzuschreiben. Der aktive ATNR wird in Blickrichtung Arm und Bein strecken wollen. Das tut er aber nicht, weil das Bewusstsein dagegensteuert. Ihr Kind hilft sich vielleicht, indem es sich auf den Fuß setzt oder die Beine um den Stuhl wickelt. Auf jeden Fall wird das Kind abgelenkt und das Gegensteuern kostet Energie. So entstehen Fehler und Ihr Kind ist unkonzentriert.

So hat jeder frühkindliche Reflex seine Aufgabe und seine Tücke, wenn er noch aktiv ist. Mit KinFlex® werden die Bewegungsmuster der Reflexe nachgeholt und im Körper integriert. Durch die kinesiologische Unterstützung wird getestet, welche Reflexe noch aktiv sind, und mit Hilfe von kinesiologischen Korrekturen, aktiven, passiven und isometrischen Bewegungen in Kombination mit einer Bilateralen Hemisphären Musik wird deren Integration ermöglicht.

So kehrt wieder Leichtigkeit in Ihre Familie ein.

Hier ein kurzes Informations-Video zu KinFlex®:

Sie haben auch die Möglichkeit, einen Fragebogen herunterzuladen. Beim Ausfüllen können Sie einen Eindruck gewinnen, ob eine KinFlex® Behandlung für Ihr Kind das Richtige ist:  ⇒Fragebogen als PDF

In der folgenden Reflex-Übersicht können Sie sich einen Eindruck verschaffen was passieren kann, wenn ein Reflex nicht integriert ist. Das gilt nicht nur für Kinder, auch bei vielen Erwachsenen sind nicht alle Reflexe integriert.

Furcht- / Lähmungsreflex: sorgt für angemessenen Umgang mit Stress-/ Schrecksituationen. Diese Kinder haben ihre Schultern oft hochgezogen, sind schüchtern, hochsensibel und ängstlich. Sie erstarren in Schrecksituationen, viele Menschen stellen Stress für sie dar. Sie zeigen eine schlaffe Körperhaltung mit schlechter Koordination und Gleichgewicht.

Moro-Reflex: diese Kinder zeigen oft Wutausbrüche, haben Schwierigkeiten, Zuneigung zu zeigen und anzunehmen. Sie haben Probleme in der Kontaktaufnahme und über-reagieren oft, nicht der Situation angemessen und sträuben sich gegen Neues und Veränderungen. Sie haben Stimmungsschwankungen, können sich schlecht anpassen und spielen nicht gerne mit anderen Kindern. Kritik, Wettbewerb und Stress werden schlecht ertragen. Es besteht eine Überempfindlichkeit der Sinne, besonders der Augen bei Helligkeit.

Bonding-Reflex: ist der emotionale Abschluss der Geburt: der Herzschlag der Mutter entspannt, beruhigt, sorgt für die Bindung und emotionale Beziehungen.
Die Kinder sind ängstlich, wollen nicht alleine sein, brauchen viel Zuspruch und Aufmerksamkeit. Sie provozieren gerne, sind nachtragend, oft der Familienclown, und kommen mit Autoritätspersonen nicht zurecht. Sie haben Angst zu versagen.

Landau-Reflex: die Kinder haben eine steife Körperhaltung, die Knie meist durchgedrückt, und Probleme beim Erlernen des Brustschwimmens. Insgesamt Schwierigkeiten bei der Koordination des Ober- und Unterkörpers.

Tonischer Labyrinthreflex, TLR vorwärts: diese Kinder setzen sich bei jeder Gelegenheit auf den Boden oder lehnen sich an. Stehen ist anstrengend, sie haben eine schlechte Körperhaltung und einen runden Rücken. Sie stabilisieren sich, indem sie die Arme verschränken oder die Daumen in die Gürtelschlaufen schieben.

Tonischer Labyrinthreflex, TLR rückwärts: sie bewegen sich steif, gehen oft auf Zehenspitzen. Sie haben Schwierigkeiten beim Einschätzen von Raum, Tiefe, Entfernung und Geschwindigkeit. Sie sind ständig in Bewegung, um das Gleichgewicht zu halten. Es fällt Ihnen schwer sich zu organisieren, z.B. aufzuräumen, haben ein schlechtes Zeitgefühl, sind vergesslich.

Symmetrisch Tonischer Nackenstellreflex, STNR: diese Kinder haben Schwierigkeiten bei Übergängen von einem zum anderen Lebensabschnitt.
Sie lümmeln am Tisch, sitzen gerne auf einem oder beiden Beinen und wickeln die Füße um die Stuhlbeine. Sie haben Probleme mit dem Abschreiben von der Tafel und nach dem Aufblicken wieder die richtige Zeile zu finden. Ihre mündliche Leistung ist besser als die schriftliche. Oft ist der Ellenbogen überstreckt.

Asymmetrischer Tonischer Nackenstellreflex, ATNR: ermöglicht die Lateralität.
Diese Kinder schreiben nicht gerne, immer nur kurze Aufsätze, und ihre Rechtschreibung ist fehlerhaft. Beim Schreiben ohne Linien fallen die Zeilen nach rechts ab, sie drehen oft das Heft beim Schreiben und vertauschen Buchstaben oder lassen sie aus. Alle Überkreuzbewegungen sind erschwert. Schauen sie beim Fahrradfahren nach rechts, fahren sie auch nach rechts.

Amphibien-Reflex: ermöglicht das Erlernen von Krabbeln und Kriechen.

Spinaler Galant: diese Kinder können nicht still sitzen, bewegen sich mit einseitiger Hüftrotation, sind hyperaktiv und haben einen unruhigen Schlaf. Mangelnde Blasenkontrolle, Bettnässen bis nach dem 5. Lebensjahr und Verdauungsstörungen. Die Kinder sind überempfindlich am Rücken und vertragen keine enge Kleidung oder Gürtel, die Schildchen müssen aus der Kleidung herausgeschnitten werden. Fehlhaltungen, Skoliose und ein schiefer Gang sind möglich.

Babinski-Reflex: zeigt sich durch Löcher im Socken am großen Zeh, Halux Valgus und Fersensporn.

Palmar-Reflex: steht in engem Zusammenhang mit dem Saugreflex. Er zeigt sich durch Zähneknirschen, unwillkürliche Zungenbewegungen und undeutliches Sprechen. Eine schlechte Handschrift, mangelnde Stifthaltung und Feinmotorik mit Mundmitbewegung werden oft beobachtet.

Saugreflex: Probleme mit erster Nahrungsaufnahme, das Essen wird mit der Zunge wieder aus dem Mund herausgeschoben. Schluckbeschwerden, sabbern und fehlender Mundschluss. Bei diesen Kindern ist später oft eine Gebisskorrektur mit einer Zahnspange nötig. Sie haben Sprach- und Artikulationsprobleme wie Lispeln und Buchstabenverschlucken, sie sind hypersensibel im Lippen- und Mundbereich.